Blog 18, schön, dass du da bist

Einen wunderschönen guten Tag, herzlich Willkommen und schön, dass Du da bist.

Ich war, bin und werde immer nachsichtiger mit meinem Blog, ich merke wie er für mich an Bedeutung verliert, oder wie andere Themen für mich mehr in den Fokus rücken. Dafür erstmal eine Entschuldigung und auch ein Danke schön, dass Du so geduldig bist mit mir.

Aber erst was war denn so los die letzte Zeit?

Um die letzten paar Wochen zusammen zu fassen: Anfang Jahr durfte ich 1 Woche Urlaub machen und sie mit meiner Freundin Melina verbringen, das war sehr schön. Wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen, haben die Schweiz, für mich ganz neu entdeckt und haben uns nochmals näher kennen lernen dürfen, aber das gehört nicht in diesen Blog. 😉Danach kam auch schon mein Geburtstag und ich bin jetzt offiziell alt, mit meinen 30 Jahren. Die Woche danach war dann ausnüchtern, erholen, regenerieren nach dem Fest, welches ich mit Freunden und Familie feiern durfte, wie gesagt, offiziell alt, nur hat das mein Kopf noch nicht verstanden. Das wird wohl noch die nächsten 10 Jahre dauern, bis ich begreife, dass ich keine 20 mehr bin. 😉

Nun wie siehts mit der letzten Woche aus?

Ein tragischer Fall überschattet grade mein Klosteralltag, der Chef der Gärtnerei ist jung und plötzlich verstorben. Das ist heftig, auch weil ich ihn sehr mochte, obwohl ich ihn erst seit ein paar Monaten kannte, ist er mir schnell ans Herz gewachsen. Er war nicht nur bei mir beliebt, er war sehr beliebt bei allen, er war engagiert im Kloster sowie bei der Feuerwehr und war, soviel ich weiss, auch sonst viel unterwegs und sehr fleissig. Christian du warst n’geiler Typ, Ruhe in Frieden und war schön dich gekannt zu haben.

Sonst sind Oliver und ich fleissig am Bänke schleifen und ölen, die in der Wandelhalle im Herrengarten rumstehen. Zuerst dachte ich mir, als Pater Thomas uns den Auftrag gab, wird wohl zwei bis drei Wochen dauern. Naja, wir haben jetzt zwei kleine und eine grosse Bank komplett fertig. und wir arbeiten schon seit drei Wochen daran. Und insgesamt sind es etwa 12 Bänke. Werden wohl nicht die einzigen zwei Klosterzeitler (oder liebevoll KloZi) sein, die daran arbeiten dürfen. Aber es ist eine schöne Arbeit, man sieht was man getan hat und auch wenn unsere Arbeit nicht perfekt ist, ist es definitiv ein Upgrate für die Bänke und die Wandelhalle. 😊 

Was diese Bank an Arbeit verlangt, meine Güte,
bin ich mir schon gar nicht mehr gewohnt 😄




Definitiv ein Upgrade 


In der Gärtnerei bekommen wir einen neuen Boden im Gewächshaus und auch da darf ich mit Hand anlegen und den kompletten Boden schleifen, damit wir diesen neu versiegeln können. Sie haben ein bisschen ein schlechtes Gewissen, quasi ist ja nur immer schleifen und etwas eintönig, aber mir macht es Spass und das Schöne an der Klosterzeit ist ja, das Arbeiten nach dem Beten kommt, das heisst am Boden in der Gärtnerei arbeite ich vielleicht 2 h pro Tag, also sowas von vertretbar. Haha, was ein Wortwitz, vertretbar… beim Bodenschleifen… 😃

Ein bisschen fett geworden der Junge 😄

Seit Anfang Jahr hat sich in meinem Alltag auch einiges verändert. Bisher hatte ich mein Handy nur sonntags eingeschaltet und das war echt sehr befreiend und war für meine grossen Entwicklungsschritte hier im Kloster wesentlich. Seit Anfang Jahr habe ich es wieder täglich bei mir und lerne grade, damit einen guten Umgang zu finden, weil in einem Monat ist meine Klosterzeit vorbei. Und dann werde ich andere Sorgen haben als der Umgang mit meinem Handy. Was ich die letzten Wochen gemerkt habe ist, dass ich mich schnell stark fremdbestimmt gefühlt habe, weil ich dem Drang aufs Handy zu schauen immer nachgegeben habe und so, schnell, viel Zeit und Selbstbestimmung verloren habe. Zuerst habe ich es mit bestimmten Zeiten (jeweils 15 Minuten morgens, mittags und abends) versucht, was mit meiner «kreativen» und teilweise unstrukturierten Art nicht ganz so gut gelingt und ich mich deswegen nur selbst verärgere, als es wirklich zielführend ist. Ich versuche es jetzt mit einem anderen Fokus, weniger auf «ich verzichte auf Handyzeit» mehr zu «ich nehme mir bewusst Zeit für mich». Was heisst Zeit für mich? Grundsätzlich eine Zeit in welcher kein Input stattfindet, zumindest ein kein bewussten. Also mein Fokus liegt in meinem Bewusstsein, auf meinen Gedanken und halte inne, und lasse mich nicht von Musik, dem Handy oder sonstigen ablenken. Da das Handy wieder Teil meines Lebens ist, fehlt mir Zeit welche ich vorher für mich hatte oder mich eben Dingen wie dem Klavierspielen, Singen oder Blog schreiben widmen konnte. Darum, das Handy ist schuld, nicht ich, dass ich nicht zum Blog schreiben komme.

Nein, natürlich bin ich für mein Verhalten selbst verantwortlich und möchte mich da auch nicht rausreden. Das Schöne ist, dass ich durch den bewussten Fokus auf mich, mich immer besser spüre und kann so besser beurteilen, welche Tätigkeit, welches Verhalten mir guttut und welches nicht.

Wie siehts denn jetzt aus bei mir?

Ich bin noch 2 Wochen im Kloster, das heisst am 17.2 ist mein letzter Tag und ich war mir das bis am Montag nicht so bewusst und darf mich jetzt noch um einiges kümmern. Von daher hoffe ich, dass ich es noch schaffe einen gebührenden Abschlussblog zu verfassen und mich auch richtig verabschieden kann.

Ich danke Dir wie in jedem Blog, dafür dass du meinen Blog liest, Dir die Zeit nimmst und dich für meinen Alltag interessierst, fühlt sich irgendwie gut an.

Liebe Grüsse und bis bald

Pascal

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