Start Klosterzeit in Einsiedeln Pascal Neff 1. Woche

Einen wunderschönen guten Tag und herzlich willkommen auf meinem Klosterzeitblog, schön bist du dabei.

Was wird Dich erwarten?

Du wirst vom Alltag im benediktinischen Kloster in Einsiedeln erfahren. Auch werde ich von der Geschichte vom Kloster, dem Christentum und dem benediktinischen Orden erzählen. Natürlich kann ich nicht alles erzählen, ich werde das erzählen, was ich hier davon miterlebe. Und zu guter Letzt, werde ich Dich auch an meiner Geschichte, Sichtweise und meinen Gedanken teilhaben lassen.

Vorab ein bisschen zu meiner Wenigkeit, wer ich bin und warum ich hier bin:

Mein Name ist Pascal Neff, 29 Jahre jung und komme aus Wil, SG, Schweiz. Ich habe 5 Brüder und bin der 2. Jüngste in der Familie. Und um ehrlich zu sein, meine Besuche in der Kirche kann ich in den letzten 10 Jahren an einer Hand abzählen und das dank meinem heiratswilligen Umfeld. Warum ich mich dann für ein ganzes halbes Jahr Kloster entscheide? Es gibt zwei Gründe, die mich dazu bewogen haben. 1. Habe ich vor gut einem halben Jahr das erste Mal Kontakt mit dem benediktinischen Regelwerk und dem Klosterleben darin gehabt und das interessiert mich sehr. Und 2. ich erhoffe mir von der Zeit im Kloster mehr, ganz nach den Regeln vom heiligen Benedikt, in mich hinein-zuhören und fühlen, für mehr Selbst-Bewusst-Sein.

Jetzt habe ich die erste Woche von 26 (bis Ende Februar) hinter mir. Was habe ich erlebt und was hat mich besonders beschäftigt in dieser Woche.

Das richtig Ankommen sowie das Verstehen können was die Mönche und ich eingeschlossen tagtäglich tun war diese Woche im Fokus. Zuerst mal der Tagesablauf im Allgemeinen der benediktinischen Mönche:

5.30 Uhr Vigil (in diesem Gebet sind nur die Mönche)

7.15 Uhr Laudes (das erste Gebet für die Gäste und mich)

Ca. 7.45 – 8.30 Uhr Frühstück vorwiegend für die Gäste, da die meisten Mönche schon vor der Laudes frühstücken (sprechend und direkt im Anschluss zur Laudes)

8.30 – 11.00 Uhr Zeit für die Arbeit

11.15 – 12.15 Uhr Konventamt und Mittagsgebet (das ist die Messe sowie ich sie vom Sonntagmorgen kenne)

Ca. 12.15 – 13.00 Uhr Mittagessen (schweigend)

13.00 – 13.30 Uhr Kaffee und kurzer Austausch (da man beim Essen nicht spricht)

13.30 - 16.00 Uhr Zeit für die Arbeit

16.30 – 17.15 Uhr Vesper (Nachmittagsgebet mit dem Highlight, dem Salve Regina)

18.30 – 19.00 Uhr Abendessen (schweigend)

20.00 – 20.15 Uhr Komplet (Abendgebet)

Live-Gottesdienste -Kloster Einsiedeln (kloster-einsiedeln.ch)

Über den Link können Live-Gottesdienste mitverfolgt werden. Welche online ersichtlich sind, findet man auf der Webseite.

Wie meine Woche so aussah:

Am Montag bin ich angereist und habe eine Führung vom Frater Meinrad erhalten und durfte so sehr viel über die Klosterkirche in Einsiedeln und die Geschichte erfahren. Der Rest der Woche war dann halbtags mit Schulungen gesäumt. Bei Pater Philipp habe ich am Dienstag den Jahres-Rhythmus der Gebete und dessen Inhalt kennen gelernt und auch wo ich diese finde, da die Gesangsbücher doch etwas kompliziert aufgebaut sind. Auch den Ablauf einer Eucharistiefeier sowie der einzelnen Gebete hat er mir erklärt und welche Bedeutung diese haben für uns. Am Mittwoch durfte ich mit Pater Daniel in die Kunst und Geschichte des Chorals reinschnuppern und auch mal mitsingen lag noch drin. Am Donnerstag konnte ich mich mit Pater Cyrill über meine und seine persönliche Wahrnehmung des Gebets austauschen und habe nochmals einiges über die Eucharistie und die Sakramente erfahren und lernen dürfen. Am Freitag habe ich mit Pater Mauritius Einblick bekommen von den möglichen Arten wie die Bibel gelesen werden kann. Und wir haben gleich auch die Vorbereitung für die Eucharistiefeier am Mittag den Text der dann vorkam gelesen, darüber meditativ nachgedacht und uns darüber sehr gut und offen austauschen können.

von links nach rechts: Pascal, Joseph
Kurz vor Joseph's Abreise zurück in seine
Heimat in Bayern.

An zwei Nachmittagen durfte ich noch mit Joseph, der jetzt seine Klosterzeit nach 9 Monaten in Israel beendet hat, mit ihm zusammen die Wandelhalle
 sauber machen und von Spinnweben befreien. Am Freitagnachmittag durfte ich noch auf dem postalischen Weg die Nachbarschaft vom Kloster auf die Engelweihe am Donnerstag 14.9.23 vorbereiten, damit sie auf ihren Fenstersimse Teelichter aufstellen können.
Ein Teil der Wandelhalle welche wir
sauber gemachen haben

Ein bisschen Geschichtsunterricht darf auch nicht fehlen:

Das Kloster in Einsiedeln gibt es schon seit 934. N. Chr. Der Ursprung machte damals um das Jahr 835 n.Chr. der heilige Meinrad und hat an der Stelle der Gnadenkapelle (in der Klosterkirche, wo jetzt die schwarze Madonna steht) seine Einsiedelei aufgebaut. Der Lengede nach wurde er am 21.1.861 von 2 Landstreichern erschlagen und diese wurden dann von den 2 Raben vom heiligen Meinrad bis nach Zürich verfolgt und überführt als Mörder. Was auch der Hintergrund ist für die beiden Raben auf dem Wappen von Einsiedeln.

Wie geht es mir nach einer Woche Kloster?

Wie viel dahinter steckt, vom Ablauf des Gottesdienstes wie in Gesang, wie viel Spass singen machen kann, oder auch dem Innenausbau der Klosterkirche ist unglaublich beeindruckend und die Liebe zum Detail, welche man auf den ersten Blick nicht sieht. Auch welchen Einfluss die Kirche und das Christentum auf unsere Gesellschaft hatte und hat, finde ich sehr spannend. Für mein persönliches Ziel gehe ich kleine Schritte und arbeite an meiner Selbstwirksamkeit. Die Möglichkeit bei fast jeder Handlung in mich hineinzuhören und zu fühlen, wie geht es mir dabei und was nehme ich für mich mit, was stört mich daran und dann gleich auch zu reagieren ohne mich zu genieren, hilft mir sehr. Mit Yoga am Morgen und Meditation vor dem zu Bett gehen kann ich mich optimal auf den Tag vorbereiten und Revue passieren lassen.

Schön, dass Du hier bist und mein Blog liest, mein Ziel ist es, mindestens 1x die Woche zu schreiben, eventuell schaffe ich auch mehr. Bis zum nächsten Mal

Pascal


Kommentare

Beliebte Posts