die 15. Woche vom besten Kaffee der Stadt Zürich und meinen Widerständen
Einen wunderschönen guten Tag
Schön, dass
du da bist, schon wieder ist eine Woche vorbei.
15. Woche:
Am Sonntag 10.12.23, durfte ich wieder einen super schönen Tag mit Sarah, Silvio und Dany
verbringen. Dieses Mal war Silvio mit organisieren an der Reihe und wir haben
uns am HB im Zürich getroffen. Nach Silvios Aussagen: «Gingen wir dahin wo es
den besten Kaffee in der Stadt gibt» und etwas zu Essen gabs dann zum gemütlichen
Start in den Tag.
Café Henrici - the rhythm
of coffee (cafe-henrici.ch)
Und ich muss
gestehen, der war wirklich gut und da bin ich etwas sensibel, da ich selbst
auch Barista bin und dann schaut man immer genauer hin. Nach dem Frühstück
gings dann auf den Zug und wir fuhren nach Winterthur und hatten einen Termin
um 13.00 Uhr in einem Kunstmuseum… Nun, ich war vorher noch nie in einem und
ist jetzt auch nicht das, was ich unbedingt wieder machen möchte. Was aber viel
spannender war als die Kunst, war das, was wir damit anstellen durften. Zuerst
eine kurze Besichtigung mit Rätselraten, was sich der Künstler wohl dabei
gedacht hat, und danach durften wir uns selbst auf Papier verewigen. Anfangs
habe ich mich dabei nicht ganz wohl gefühlt und gemalt habe ich wahrscheinlich
in der Primarschule das letzte Mal und dementsprechend sahen meine Bilder auch
aus. Und doch gab es, während dem Malen einen Prozess, also nicht das es besser
geworden wäre, mehr, dass ich mich der Sache hingeben konnte und mich etwas
ausprobiert habe. Es hat echt Spass gemacht und ich konnte für mich die Erkenntnis mitnehmen, was es bedeutet, wenn man malen oder zeichnen kann, ist echt nicht
ohne. Danach gings dann noch gemütlich auf den Weihnachtsmarkt in Winterthur,
der auch sehr schön war.
Was war denn im Kloster so los?
Ich bin jetzt
im Garten tätig und das heisst zu dieser Jahreszeit, putzen, und das durfte ich
dann auch machen am Montag drinnen und am Donnerstagnachmittag und
Freitagnachmittag durfte ich meine Zeit draussen verbringen. Leider hat es den
ganzen Schnee weggeregnet und darum konnte ich am Freitagnachmittag noch
reichlich Laub zusammennehmen. Den Klosterplatz vom Müll zu befreien war der
Donnerstag und da wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist den Müll
einfach richtig zu entsorgen. Was wir da alles zusammengenommen haben, ist echt
unglaublich, meist Zigarettenstummel und viel klein Kram aber einfach
eimerweise.
Am Dienstag
durften Oliver und ich noch Pater Jean-Sebastien nach Oberentfelden AG
(Abkürzung für den Kanton Aargau), begleiten, er brauchte neues Material für
seine Kunst. Wir hatten sehr gute Gespräche über sprichwörtlich Gott und die
Welt. Ab dem 17.12 ist auch liturgisch eine spezielle Zeit, wir singen dann vor
den Psalmen die O-Antiphonen. Antiphone singen wir immer vor und nach den
Psalmen, die sind aber jeden Tag gleich, sprich im 4 Wochenzyklus auf den
Wochentag angepasst. Und in der Woche vor Weihnachten sind eben diese
besonderen Antiphonen und der Grund warum ich darauf zu sprechen komme ist,
Pater Jean-Sebastien hat ein wunderschönes, etwas düster, und doch
wunderschönes Bild gemacht. Also es sind 7 Bilder, aber aneinandergehängt und
sie zeigen die 7 O-Antiphonen. Wenn ich jedes beschreiben würde, würde das den
Blog sprengen, auf eines möchte ich trotzdem eingehen, weil es doch sehr gut zu
meiner Wertevorstellung passt.
In Original natürlich noch viel schöner ;) und das Bild in der Mitte, ist das welches mir besonders gefällt. |
Das in der Mitte, mit der Schrift im Kreis geschrieben, O- Clavis (Schlüssel), das O auf dem Bild stellt das Schlüsselloch dar. Und das Gebet ist der Schlüssel für die Türe, welche zum Raum führt, wo wir Gott begegnen können. Diese Gottbegegnung oder eben dieser Raum ist, wo wir uns der Liebe völlig hingeben können. Und wenn wir vor dieser Türe stehen, beten wir, um sie mit dem Schlüssel (Clavis, dem Gebet) zu öffnen, wenn die Türe offen ist, treten wir ein und können so Gott begegnen, müssen aber deswegen nicht weiter am Schlüssel drehen oder eben beten, denn wir sind schon eigetreten und sind im Moment mit Gott. Also nicht das ewige Drehen, das immer beten, macht uns zu guten Menschen, Christen oder Gläubigen, sondern, die Liebe, die Begegnung mit Gott, in allem, was wir tun, das Gebet dient als Schlüssel um dem näher kommen zu können. Und ich denke es gibt bestimmt noch mehr und andere Schlüssel, die auch passen.
Am Mittwoch
hatte ich auch noch Besuch von meiner Gotte (Patentante), ihrem Mann, meinem
Götti (Patenonkel) und seiner Frau, meiner Tante Ägi (Agate) und von meiner
Cousine Felicitas. Wir haben zusammen die Messe gefeiert, danach gemütlich zu
Mittag gegessen und hatten noch einen schönen Nachmittag zusammen. Und ich bin
sehr dankbar dafür das sie mich extra besuchen kamen, das hat mir sehr gefreut.
Es war ein wunderbarer Mittwoch, danke dafür.
Wie geht es mir so kurz vor der letzten Woche vor Weihnachten?
Nun, sehr
gut, muss ich sagen, und ich merke immer wieder, wie gut es mir tut, dass ich
hier bin, diese Stille, dieser manchmal nervige immer gleiche Rhythmus, die
teilweise erdrückende Struktur und meinen inneren Widerstand, den ich gegen die
Kommunikation in der Messe und im Gebet verspüre, das bewegt mich aktuell sehr
stark. Und Widerstand ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ich spüre in
mir da ist was, da lebt etwas und ich erdulde nicht immer alles, was ich bei mir
selbst schon des Öfteren hinterfragt habe, da ich viel mitmache und sehr
geduldig bin mit vielem. Was schön ist, das freut mich, denn ich spüre mich,
dafür bin ich ja hier 😉. Andererseits, nun Widerstand
bedeutet auch Blockade, es fliesst nicht, ich kann mich nicht völlig der Sache
hingeben, kann mich oder es nicht ganz loslassen, es beschäftigt mich, bin
abgelenkt und mein Fokus liegt nicht beim hier und jetzt, nicht im Sein,
sondern im «mich darüber ärgern, was das hier soll?». Warum diese 2000 Jahre
alte Art und Weise wie wir Singen und Beten, haben wir uns denn nicht
weiterentwickelt? Wir sprechen doch heute anders als damals und heisst denn
das, was da in der Bibel steht auch das, was wir heute darunter verstehen?
Verstehen wir denn wirklich was wir da jeden Tag aus dem Gesangsbuch,
Gebetsbuch lesen, wirklich? Ich meine nicht die Worte selbst sondern, den Sinn
dahinter.
Womit ich
einfach am meisten Mühe habe, ist dieses: «Herr, ich bin NICHT würdig,
dass du einkehrst unter meinem Dach. Aber sprich nur ein Wort und meine Seele
wird gesund.» Wenn man weiss wie, wer, wann und in welchem Zusammenhang diese
Worte gesagt wurden, kann man das schon verstehen und sagen ja, diese Worte
wurden aus tiefstem Glauben gesagt und aus Demut vor Jesus. Nun, ich bin ein
0815 Gläubiger, ich weiss so gut wie gar nichts über die Geschichte, was war
und was steht alles in der Bibel. Somit höre ich nur diese Worte und so Gott
will, spreche ich diese jeden Tag, aber nur diese Worte, die mich klein
machen, mich unwürdig machen, mich schlecht machen, und wenig Positives darin
steckt. Wie soll ich da einen gesunden und guten Glauben zu Gott aufbauen? Und
es lässt mich einfach nicht los…
Achte auf
Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie
werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu
Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Und dieses
Sprichwort, dieser Glaubenssatz, sitzt mir im Nacken, wenn ich da am Boden
kniend die Worte «ich bin nicht würdig» ausspreche…
Seit ein
paar Tagen sage ich nichts mehr, sondern bin einfach, vielleicht finde ich noch
einen Weg, damit es für mich stimmt und ich nicht nur diesen Widerstand spüre.
Dir eine
gute Restwoche und ich hoffe, ich schaffe es bald wieder früher in der Woche
meinen Blog fertig zu haben.
Liebe Grüsse
Dein Pascal
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